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„Leben ist Bewegung und ohne Bewegung findet Leben nicht statt.“
Moshe Feldenkrais
Dieses Zitat beschreibt sehr gut die grundlegende Philosophie der osteopathischen Medizin.
Die Osteopathie entstand schon vor mehr als 125 Jahren. Der amerikanische Mediziner Dr. Andrew Taylor Still beschäftigte sich mit unterschiedlichen naturwissenschaftlichen, vor allem medizinischen Erkenntnissen. Er forschte an neuen Möglichkeiten, Krankheiten zu behandeln, nicht invasiv und medikamentenfrei.
1874 stellte er erstmals seine Theorie und Philosophie der Osteopathie vor. Der Körper wird als Einheit betrachtet und ganzheitlich behandelt. Still sah den direkten Zusammenhang zwischen den einzelnen Strukturen und ihrer Funktion. Er betrachtete die Versorgung/Entschlackung der Strukturen, der Gewebe über die Gefäße, Nerven, Lymphe als essentiell. Die Mobilität der Strukturen, der Gewebe ist lebensnotwendig und der Körper ist in der Lage, sich selbst zu regulieren, wenn man seine Selbstheilungskräfte anstößt. Diese Grundannahmen sind das Fundament der osteopathischen Medizin.
Der Osteopath spürt mit seinen Händen Störungen im Körper auf und mobilisiert durch sanftes Lösen dieser Störungen die Selbstheilungskräfte. Alles kommt wieder in Bewegung und die funktionellen Abläufe im Körper normalisieren sich.
Osteopathie teilt sich in drei anatomisch begründete Gebiete:
Parietale Osteopathie (Bewegungsapparat)
beschäftigt sich mit den Knochen, den Gelenken, den Bändern, Muskeln und dem Bindegewebe
zuerst wird ohne Zeitdruck eine sehr ausführliche Anamnese gemacht, um den Ursachen und nicht nur den Symptomen auf die Spur zu kommen
dann bei der Behandlung versucht der Osteopath, Blockaden im Bewegungsapparat zu finden und zu lösen
es geht um die Untersuchung und Wiederherstellung der Beweglichkeit und Funktion
oft hat der Ort der Beschwerden gar nichts mit deren Ursache zu tun, so ist es z.B. möglich, dass jemand Verdauungsbeschwerden hat, deren Ursache in der Lendenwirbelsäule liegen
die Methoden sind ähnlich denen der manuellen Behandlung und der Chirotherapie, aber viel sanfter
Viszerale Osteopathie (innere Organe)
der französische Osteopath Jean-
hier geht es also vor allem um die inneren Organe, das dazu gehörige Bindegewebe, die Faszien und die Gefäße
mit sehr feinen manuellen Techniken werden die einzelnen Organe selbst behandelt, aber auch die Beweglichkeit der Organe zueinander verbessert, denn jede Struktur hat ihre eigene Bewegung und ihren eigenen Rhythmus
die zu-
die viszerale Osteopathie beeinflusst über die engen Verbindungen auch den Bewegungsapparat positiv, beispielsweise können schmerzhafte Schulterprobleme auf der rechten Seite mit Einschränkungen der Leber zusammenhängen
Craniosacrale Osteopathie
die craniosacrale Osteopathie wurde ursprünglich von Dr. Sutherland entwickelt, der auf diesem Gebiet jahrzehntelang unermüdlich forschte
er fand eine Technik, mit der man den Rhythmus des Gehirnwassers, des Liquors, fühlen kann, der zwischen dem Schädel (Cranium) und dem Kreuzbein (Sacrum), aber auch in allen Strukturen des Körpers zu spüren ist
ist dieser Fluss gestört, hat das Folgen für den Bewegungsapparat, die inneren Organe, das Nervensystem, die Gefäße und das Hormonsystem
bei der Behandlung werden solche Störungen ertastet und über sanften Druck wieder normalisiert
die craniosacrale Osteopathie dreht sich um den knöchernen Schädel, das Nervensystem und seine Aufhängungen, die Muskulatur und die Gelenke des Kopfes und das Kreuzbein
die Behandlung des Kiefergelenks ist ein wichtiger Teil dieses Bereiches
Ziele sind die Normalisierung der Eigenbewegungen des Schädels, die Verbesserung der Zirkulation der Flüssigkeiten, die Entspannung der Hirn-
über sanftes Halten bestimmter Punkte wird das Zusammenwirken von Knochen, Muskeln, Nerven und Organen angeregt, sich im natürlichen Fließrhythmus einzupendeln, was auch Einfluss auf den Gemüts-
Anwendungsgebiete/Symptome
Osteopathie ist bei fast allen Beschwerdebildern/Krankheiten sinnvoll, hier eine Auswahl:
funktionelle Rückenbeschwerden, Probleme im Nacken-
Kiefergelenksprobleme, Zähneknirschen, Pressen, begleitend beim Einsetzen einer Spange, Schiene
Kopfschmerzen, Tinnitus, Nasennebenhöhlenbeschwerden, Schwindel
funktionelle Verdauungsprobleme, Sodbrennen, Gefühl von Druck oder Enge in Bauch, Hals oder Brust
bei funktionell bedingter Erschöpfung, Müdigkeit
bei emotionalen oder stressbedingten Problemen, auch zur Entspannung
Folgen von Vernarbungen, schlecht heilende Wunden
bei Organsenkungen